| Kendo
Ursprung des Kendo ist Kenjutsu, die "Kriegskunst des Schwertes". Kenjutsu ist die Art des Schwertkampfes, wie sie von den japanischen Rittern, den Samurai ausgeführt wurde. Als hohe Kriegskunst war hier das Besiegen und damit meist das Töten des Gegners das oberste und einzige Ziel. In der langen Friedenspriode der Togukawa -Zeit jedoch wandelte sich das Bild und der "Weg des Schwertes" wurde zum Instrument auf der Suche nach Erleuchtung. Dieser Zeit enstammt auch die fast mystische Verehrung, die dem Samuraischwert in Japan zuteil wird!
Kendo, der "Weg des Schwertes", ist die Weiterentwicklung aus der Kampftechnik zur Trainingsmethode. Der Begriff Do ( = Weg) bezeichnet eine philosophische Einstellung und wird für eine Art des Trainings verwendet, das eher von ritualisierten Bewegungsabläufen geprägt und auf die Vervollkommnung der Technik, sowie die Erreichung der Harmonie zwischen Körper und Geist ausgerichtet ist. Ziel dieser Philosphie war und ist es heute noch, eins zu werden mit dem Universum und in Harmonie mit sich und der Umwelt zu leben. Dies mag seltsam klingen, ist aber für Menschen, die sich mit den Do - Sportarten nicht beschäftigen, auch nur schwer nachzuvollziehen. Besonders für uns pragmatische Westeuropäer. Jedoch zeigen moderne Trends wie die "Selbsterfahrung auf Bali" - Welle oder die ausufernde Anzahl von Selbstverwirklichungsliteratur, das dieses Thema nichts von seiner Aktualität verloren hat. Bei Interesse dazu, die Meinung
des japanischen Kultusministeriums: In Japan gibt es heute viele Do-Künste, von denen sich jeder bei Interesse eine seinen Neigungen entsprechend heraussuchen kann. So gehören zum Beispiel auch der "Weg des Tees" (Cha-Do) mit der japanischen Teezeremonie oder der "Weg der Blumen" (Ikebana-Do, japanische Blumengestecke) zu diesen Künsten.
Auf den ersten Blick erscheint dies doch ein wenig verrückt, aber dies ist bestimmt nicht der Fall. Schon Baden-Powell wußte: "Learning bei doing". Bei Interesse sollte man sich nicht abschrecken lassen, man kann Kendo auch rein zur Fitness betreiben, wenn man das möchte!!! Kendo wird nicht mit scharfen Schwertern ausgeführt. Beim Kendo wird mit einem Bambusschwert, dem Shinai, gekämpft. Die Trefferflächen sind genau festgelegt und durch eine Rüstung (Bogu) geschützt, um Verletzungen zu vermeiden. Hier darf kein Irrtum aufkommen, auch mit einem Shinai könnte ein Mensch schwer verletzt werden, weshalb es ebenso geachtet wird wie ein richtiges Schwert. Das Shinai hat je nach Alter und Geschlecht des Kämpfers eine unterschiedliche Länge und ein unterschiedliches Gewicht (für Wettkämpfe gibt es hierfür konkrete Regeln).
Aber auch die Fitness soll ja nicht zu kurz kommen. Beim Training kommt man richtig ins Schwitzen, ebenso gehören jedoch Blasen an Füßen und Händen zum Alltag. Zum Training trägt man traditionelle japanische Kleidung, bestehend aus einem Gi (Jacke) und einem Hakama (eine Art Hosenrock) in dunkelblau. Diese Färbung kommt duch die ursprüngliche Verwendung von Indigo zustande, dem man eine desinfizierende und blutstillende Wirkung nachsagt. Daher ist die Arbeitskleidung in Japan traditionell mit Indigo gefärbt. Heutzutage ist dies jedoch teuer. Die Anfänge des Kendo konnte ich unter Shimizu-sensei, 7. Dan, und anderen hochrangigen Kendo-ka in Köln erlernen. Nicht zu vergessen war dabei auch der gesellige Teil, der meist in netter Runde nach dem Training zum Tragen kam! Hier in Japan darf ich im Isshinkan-Dojo unter Maruyama-sensei, 8. Dan Kyoshi, sowie Ozaki-sensei, |
Bei allen
Do-Künsten liegt das Hauptaugenmerk jedoch nicht im Erlernen irgendwelcher Fertigkeiten.
Nur im Erkennen des geistigen Hintergrundes lassen sich Fortschritte erzielen, sowohl bei
den Fertigkeiten selber als auch bei der geistigen und moralischen Weiterbildung des
Übendenden. Die so gewonnenen Kenntnisse sind universel einsetzbar. Sie können und
sollen bei der Lösung alltäglicher Probleme sowie zum besseren Umgang mit den
Mitmenschen eingesetzt und verwendet werden!
